Judo letzter Kampftag Niedersachsenliga in Lingen

Liga-Teams des MTV Elze mit starkem Saisonabschluss

Großkampftag in Lingen / Frauen-Team erreicht erneut mit Platz 3

Mit sehr unterschiedlichen Ausgangspositionen reisten sowohl das Frauen- als auch das Männer-Team zum letzten Kampftag der Niedersachsenliga nach Lingen. Die Männer, die die ganze Saison mit Ausfällen zu kämpfen hatten, wollten zumindest einen Sieg einfahren – aufgrund der erneut dünnen Personaldecke waren aber auch dieses Mal die Voraussetzungen nicht optimal. Die Frauen hingegen hatten sich mit zwei Siegen am Heim-Kampftag eine gute Position erkämpft und hatten noch berechtigte Hoffnungen auf eine Medaille.

Den Auftakt machten die Elzer Männer gegen die Kampfgemeinschaft Hermannsburg/Garbsen/Uni-Sport Hannover. Marcel Lau (bis 66 kg) konnte sich mit einem taktisch klug geführten Kampf und folgenden drei Strafen seines Kontrahenten durchsetzen. Kean Kretschmer (bis 100 kg) siegte kampflos. Leonard Gecius (bis 73 kg) musste sich mit einem Hebel geschlagen geben. Nick Raudies (bis 60 kg) konnte schnell gegen seinen erfahrenen Kontrahenten in Führung gehen, musste sich aber doch noch geschlagen geben. Marius Grabert (bis 81 kg) setzte sich schnell mit einem sehenswerten O-goshi (Hüftwurf) durch. Kay-Hendric Pape (bis 90 kg) setzte seinen Gegner mit starkem Griff unter Druck, sodass dieser schnell für passives Kampfverhalten hochgestraft wurde. Fabian Lau rückte in die sonst unbesetzte Schwergewichtsklasse +100 kg auf und sammelte kampflos den Punkt zum 5:2-Sieg für den MTV Elze ein. Damit war das Mindestziel für diesen Kampftag erreicht.

Gegen den Mitfavoriten und späteren Zweiten aus Nienhagen ließen die MTVer die unbesetzten Gewichtsklassen bis 90 kg und +100 kg frei, um die Kräfte für die letzte Begegnung zu bündeln. Johannes Herzberg (bis 66 kg), Lorenz Prinz (bis 73 kg), Nick Raudies und Fabian Lau (bis 81 kg) kämpften gut mit, konnten sich aber noch nicht durchsetzen In einem spannenden Kampf konnte Kean Kretschmer mit einem Uchi-mata (Innerer Schenkelwurf) den Elzer Ehrenpunkt sichern.

Gegen das ebenfalls ersatzgeschwächte Team vom KS Lüneburg wurden dann noch einmal alle Kräfte in der immer stickiger werdenden Halle mobilisiert: Marcel Lau und Kean Kretschmer mussten sich in diesem Durchgang zwar geschlagen geben, Leonard Gecius, Nick Raudies und Fabian Lau blieben ohne Gegner und siegten kampflos. Marius Grabert (bis 90 kg) setzte seinen Gegner mit starkem Griff so unter Druck, dass dieser innerhalb kürzester Zeit dreimal „Mattenflucht“ beging und bestraft wurde. Kay-Hendric Pape stellte sich dieses Mal im Schwergewicht auf; sein Gegner gab jedoch vorzeitig auf – der Elzer Sieg war mit 5:2 eingefahren.

Mit zwei Siegen, trotz dezimiertem Kader, zeigten die Elzer Männer eine starke Moral, großen Einsatz und konnten vor allen Dingen einen versöhnlichen Abschluss der Saison erreichen.

Das Elzer Frauen-Team hatte an diesem Kampftag ebenfalls drei Begegnungen zu bestreiten; ein Sieg war das erklärte Minimalziel. Gegen das Team aus Hatten konnte sich Kiara Poggemann (bis 63 kg) zügig mit einer Hebeltechnik durchsetzen. Hannah Haufe (aufgerückt bis 70 kg) war nur wenige Sekunden auf der Matte und gewann sehenswert mit Uchi-mata. Tiara Bettels (bis 57 kg) erarbeitete sich erfolgreich einen Haltegriff. Jana Buschermöhle (+70 kg) nutzte den Konterversuch ihrer Gegnerin geschickt für einen Gegenkonter aus. Dass Vanessa Schröder (bis 52 kg) nach gutem Kampf verlor, ging im 4:1-Siegjubel unter.

Als nächstes trafen die MTVerinnen auf das Team vom Braunschweiger Judo-Club, seit Jahren Dauerabonnent auf den Titel. Beim ersten Kampftag hatten die Braunschweigerinnen zwar nicht so abgeliefert wie erarbeitet, liefen aber in Lingen wieder zu bekannter Form auf. Trotz stark geführter Kämpfe konnten Kiara Poggemann, Nina Tschorn (bis 70 kg), Jana Buschermöhle und Vanessa Schröder nicht gewinnen; den Ehrenpunkt sicherte sich Tiara Bettels, erneut mit einem Haltegriff.

Gegen das favorisierte Team der Kampfgemeinschaft Nienhagen/Visbek wurde es dann aber spannender als gedacht: Hannah Haufe (bis 63 kg) setzte sich mit Harai-goshi (Hüftfeger) und anschließendem Haltegriff durch. Bei Laura Hollah (bis 70 kg) wurde dann leider vom Kampfgericht eine falsche Entscheidung getroffen: Ihre Gegnerin stellte sich bei einem Wurfeinsatz auf den Kopf („Diving“), was üblicherweise mit der sofortigen Disqualifikation bestraft wird. In diesem Fall wurde der Wurf aber gewertet – nicht nur die Entscheidung über diesen Kampf, sondern auch über die Begegnung und letztendlich auch die Meisterschaft. Tiara Bettels musste sich zwar geschlagen geben, Jana Buschermöhle glich dann aber gleich mit einem Haltegriff aus. Vanessa Schröder musste sich ihrer erfahreneren Gegnerin geschlagen geben, sodass die Begegnung knapp und zu Unrecht mit 2:3 verloren ging.

Am Ende konnten sich die Elzer Frauen das dritte Mal in Folge auf den Bronzerang der Niedersachsenliga kämpfen. Mit der korrekten Bewertung des einen Kampfes hätten die Elzer Frauen sogar den Titel gewonnen. Dennoch war die Freude über die gemeinsam in einem kleinen Team erreichten Bronzemedaille groß.