Judo Kampftag Niedersachsenliga

03. 07. 2024

Glück und Pech liegen dicht beieinander

Elzer Judo-Sparte richtet Niedersachsenliga der Frauen und Männer aus
 

Während die Männer vor heimischer Kulisse bereits ihren zweiten Kampftag in der Niedersachsenliga bestritten, stiegen die Frauen an diesem Tag erst in die Liga-Saison ein. Beide Teams hatten mit Ausfällen wichtiger Kämpfer*innen zu kämpfen, die an diesem Tag unterschiedlich gut kompensiert werden konnten.

 

Das Männer-Team hatte es an diesem Tag mit dem Vorjahreszweiten und aktuellen Tabellenführer aus Nienhagen sowie den starken Teams aus Stade und Hannover zu tun. Festzuhalten ist, dass das Quäntchen Glück an vielen Stellen an diesem Tag fehlte und die Ergebnisse der Begegnungen oft nicht den Verlauf der Wettkämpfe widerspiegelten. Der Ausfall in der Schwergewichtsklasse war nicht zu kompensieren.

Der Auftakt wurde gegen den SV Nienhagen gemach: Das Schwergewicht ging kampflos an die Gegner, Fabian Lau (bis 81 kg) musste sich nach gutem Kampf geschlagen geben. Benedikt Hertel (bis 73 kg) gewann kampflos, Lasse Grundmann (bis 66 kg) musste sich noch der Erfahrung seines Gegners beugen. Kean Kretschmer (bis 100 kg) konnte seinen Gegner sehenswert zu Fall bringen, was jedoch – nach Videokonsultation – nicht gewertet wurde, weil es kurz nach dem „Trennkommando“ erfolgte. Kurz vor Ende der Kampfzeit, ein starkes Unentschieden bereits vor Augen, musste sich der Elzer noch geschlagen geben. Nick Raudies (bis 60 kg) konnte mit einem schönen Konter einen weiteren Elzer Punkt sichern, bevor sich Simon Siewert (bis 90 kg) geschlagen geben musste. Die Begegnung ging so mit 2:5 verloren. Gegen das Team vom VfL Stade, das insbesondere mit großer Erfahrung auftritt, rückte Kean Kretschmer in die Schwergewichtsklasse auf: Während der Elzer unermüdlich arbeitete, blieb sein Gegner den Großteil der Kampfzeit abwartend passiv, was jedoch leider nicht bestraft wurde. Ein einziger Konter brachte ihm dann eine kleine Wertung, die der MTVer nicht mehr aufholen konnte. Kay-Hendric Pape (bis 81 kg), Leif-Ole Nehm (bis 73 kg) und Ole Grundmann (bis 66 kg) mussten sich nach starken Kämpfen, teilweise unglücklich, geschlagen geben. Fabian Lau, aufgerückt in die 100kg-Klasse konnte sich nach anfänglichem Rückstand mit einem sehenswerten O-goshi (Hüftwurf) durchsetzen, Nick Raudies (bis 60 kg) siegte kampflos. Dominik Hertel (bis 81 kg) machte einen starken Kampf, musst sich aber geschlagen geben. Damit ging auch diese Begegnung mit 2:5 an die Gegner. Leider war auch gegen das Judo-Team Hannover an diesem Tag das Glück nicht auf Elzer Seiten: Kean Kretschmer (über 100 kg) setzte sich sehenswert mit einem Soto-maki-komi (Äußeres Einrollen) durch, Marius Grabert (bis 81 kg) warf seinen Gegner souverän mit vollem Punkt für O-soto-gari (Große Außensichel). Marcel Lau (bis 73 kg) zog in einem engen Fight mit nur einer kleinen Wertung den Kürzeren. Auch Ole Grundmann (bis 66 kg) und Dominik Hertel (bis 81 kg) konnten nicht entscheidend punkten. Strittig war dann der Kampf von Nick Raudies (bis 60 kg), denn dessen Gegner blieb lange vor dem Elzer auf den Knien hocken, was üblicherweise unterbrochen oder auch bestraft wird. Dass diese Situation nicht aufgelöst wurde, nutzte der Hannoveraner zu einem Bodenangriff mit abschließendem Hebel aus. Kay-Hendric Pape (bis 90 kg) konnte, trotz gutem Kampf, nichts zur Verbesserung des Ergebnisses mehr beitragen: Das 2:5 schien an diesem Tag für die Elzer in Stein gemeißelt zu sein.


Den Kopf hängen ließ aber niemand all zu lange – die Augen sind nun ganz auf den dritten und letzten Kampftag nach den Sommerferien in Nienhagen gerichtet, bei dem hoffentlich noch einmal der eine oder andere Punkt gutgemacht werden kann.


Das Frauen-Team hatte an diesem Kampftag ebenfalls der Begegnungen zu bestreiten – gegen den jedes Jahr aufs Neue platzierten Braunschweiger JC; die Vorjahresersten Nienhagen sowie das Team „Judo Hannover“, das sich aus Sportlerinnen aus ganz Hannover zusammensetzt und Ambitionen formuliert hatte. 

Gegen den Braunschweiger JC musste sich Vanessa Schröder (bis 52 kg) geschlagen geben, bevor Pia Kampes (über 70 kg) den Ausgleich mit einem Haltegriff herstellte. Tiara Bettels (bis 57 kg) geriet zunächst durch einen Konter in Rückstand, ehe sie, ebenfalls mit einem Konter, den Ausgleich herstellen konnte. Einem weiteren Fußwurf der Braunschweigerin konnte sie sich entziehen und musste sich daher nach engem Kampf denkbar knapp geschlagen geben. Hannah Haufe (bis 63 kg) und Kiara Poggemann (bis 70 kg) zeigten starke Kämpfe, mussten sich aber geschlagen geben. Mit 1:4 ging diese Begegnung zwar nach Braunschweig, aber es war deutlich enger als das Ergebnis vermuten lässt. Gegen das Team vom SV Nienhagen sollte es dann noch enger werden: Vanessa Schröder (bis 52 kg) musste sich durch einen Fußwurf geschlagen geben, Pia Kampes (über 70 kg) setzte sich mit einem O-uchi-gari (Große Innensichel) sehenswert durch. Lara Wedemeyer (bis 57 kg) musste sich im Haltegriff geschlagen geben, ehe es Kiara Poggemann (bis 63 kg) lange schaffte, ihrer starken Gegnerin Paroli zu bieten. Am Ende musste sie dem Trainingsrückstand durch eine Knieverletzung aber doch Tribut zollen. Die Gegnerin von Hannah Haufe (bis 70 kg) gab dann vorzeitig auf. Mit 2:3 endetet diese Begegnung deutlich knapper als die zuvor. Gegen die Judo-Damen aus Hannover hatte man aber das klare Ziel, einen Sieg einzufahren. Vanessa Schröder (bis 52 kg) geworfen und in den Haltegriff genommen. In buchstäblich letzter Sekunde konnte sich die MTVerin jedoch befreien und ihrerseits der Gegnerin mit einem Haltegriff den sicher geglaubten Sieg noch abnehmen. Pia Kampes (über 70 kg) setzte sich sehenswert mit einem Ura-nage (Rückwurf) durch. Merle Japes (bis 57 kg) ging gegen ihre starke Gegnerin zunächst überraschend mit einem Konter in Führung, musste sich dann aber leider noch werfen lassen. Hannah Haufe (bis 63 kg) ließ sich von einem Seoi-nage (Schulterwurf) ihrer Gegnerin überraschen, sodass es vor der letzten Begegnung 2:2 stand. Die Verantwortung lag auf Elzer Seiten auf den Schultern von Svenja Grabert (bis 70 kg), die nach ihrer Babypause auf die Matte trat und damit auch ihre Gegnerin überraschte Nach anfänglichem Abtasten konnte die MTVerin all ihre Routine zeigen, einen O-soto-gari werfen und ihre Gegnerin im Haltegriff festhalten. Der 3:2-Sieg ließ das ganze Elzer Lager jubeln.

 

Mit einer guten Position im Mittelfeld sehen auch die Elzer Judo-Frauen mit Spannung auf den nächsten Kampftag in Nienhagen.

 

Bild zur Meldung: MTV Elze